Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – HU – Historische Kulturlandschaft der Weinregion Tokaj

Die Geschichte der Weinregion um Tokaj reicht über tausend Jahre zurück und ist seit 1561 dokumentiert. Der Anbau und die Herstellung des berühmten Aszú-Weins wurden bereits durch das Dekret von Kaiser Karl VI. aus dem Jahr 1737 reglementiert. Die Landschaft ist geprägt von Weinbergen auf den niedrigen Hügeln, Winzerhöfen mit tiefen Weinkellern und Kleinstädten, die entlang des Flusses Bodrog und seinem Zusammenfluss mit der Theiß liegen. Der besondere Charakter dieser Landschaft wurde durch die bis heute lebendige Tradition des Weinanbaus geprägt. In der Tokajer Region mit ihren vulkanischen Hängen und Feuchtgebieten herrscht ein besonderes Mikroklima, das das Auftreten des Edelschimmelpilzes (Botrytis cinerea) begünstigt und damit eine spezialisierte Weinproduktion ermöglicht. Mehr dazu in diesem Einführungsvideo. Die historische Kulturlandschaft der Weinregion Tokaj steht seit 2002 auf der UNESCO-Welterbeliste.

Mein Besuch in Tokaj beginnt am Fernsehturm mit einem Blick von oben über die Weinfelder ins Tal.

Später übernachte ich auf einem idyllischen Platz an der Bodrog.

Am Morgen wandere ich zunächst ein Stück an der Theiß entlang durch den neueren Teil der Stadt. Es ist schon erstaunlich warm, wahrscheinlich spüre ich auch hier das besondere Klima der Region. Ich komme an einigen Hotels, Weinrestaurants am Fluss oder auf Schiffen und alten Palästen vorbei. Ein verblichenes Schild mit der Tokajer Weinroute spiegelt den etwas lässigen Charme des Ortes wider, vielleicht liegt aber mein Eindruck auch nur an der frühen Stunde.

Von der Brücke aus sehe ich den Zusammenfluss von Bodrog und Theiß. Leider habe ich von hier aus keinen so schönen Blick wie auf dem Plakatfoto, das ich an einer Hauswand entdeckt hatte.

Das alte Zentrum um die Kirche spiegelt sich im Fluss. Ich gehe zurück über die Brücke und den blumengeschmückten Platz.

Und hier in der Altstadt finde ich dann auch alles, was ich von einem romantischen Weinstädtchen erwartet habe. In der bunten Fußgängerzone werden gerade die Freisitze vor den Gaststätten eingedeckt, die Läden öffnen und bieten die lokalen Hausweine an.

Am Platz vor der Kirche befinden sich die repäsentativen Gebäude, das Rathaus und das Weinmuseum. Aus dem Trink(er)brunnnen fließt leider nur Wasser.

Ich gehe noch ein Stück in die Weinberge, hier befinden sich die Winzereien, die zu Verkostungen der edlen Tropfen einladen und schon mal für die Wanderer und Zaungäste mit Krügen und Keramikbechern einen kleinen Gartenausschank aufgebaut haben. Hier ist mein kleines Video.

Natürlich komme auch ich nicht mit leeren Händen zum Auto zurück.

Resümee

Jeder, der gerne einen guten Wein trinkt, kennt natürlich den Tokaj-Aszú. Es ist deshalb ein besonderes Vergnügen, seinen Herkunftsort zu besuchen und einmal in die Landschaft einzutauchen und neben einer guten Flasche auch etwas Stimmung und Sonne mit nach Hause zu nehmen. Es bietet sich natürlich an, etwas länger am Ort zu bleiben, tagsüber zu Fuß oder mit dem Rad die Landschaft zu genießen und abends in einer Winzerei, in der Altstadt oder auch am Fluss einen Wein zu verkosten. Ich war ganz früh am Morgen und damit zu einer für ein Weinstädtchen zugegebenermaßen recht unfairen Tageszeit in Tokaj unterwegs und trotzdem begeistert von meinem Besuch.

Meine Strecke führt mich durch Sonnenblumenfelder Richtung Rumänien, dem dritten Land auf dieser Reise.

Hier geht es zu den Geschichte(n)-Orte in Europa Impressionen, Karten und Vorschläge für eure Tour zum Download

Die gesamte Tour go-south 2.0 ist hier beschrieben. Hier gehts zu meinem Welterbe-Projekt. Der Umbau meines Dacia Dokker als Minicamper ist hier detailliert nachzulesen. Dobbys nach und nach angepasste Einrichtung und Ausstattung hat sich auch in diesem megaheißen Sommer bewährt. Meine Übernachtungsplätze habe ich wieder auf park4night gesucht und unter 5Reisende bewertet.

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