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Minicamper ausbauen – 3 – DIY-Schritt-für-Schritt an einem Wochenende

Ausbau ohne Werkstatt, aus preiswerten Kleinmöbeln, spurlos rückbaubar und alle Teile wiederverwendbar

In den letzten Minicamper-Beiträgen habe ich euch

Hier bekommst du deine Schritt-für-Schritt-Einkaufs-Checkliste zum Download.

Nun seid ihr entschlossen, euch ein eigenes Abenteuermobil zu bauen – Let´s go!

Hier bekommst du deine Schritt-für-Schritt-Bauanleitung zum Download.

Wichtig war beim Ausbau für mich: Mein Auto kann jederzeit und ohne irgendwelche Beschädigungen, Löcher, Klebestellen o.ä. zurückgebaut werden und alle eingebauten Teile sind kleine Möbel, die in der Wohnung wiederverwendet und nachgenutzt werden können. Die Einbauten sollten möglichst leicht sein, um nicht zuviel zusätzliches Gewicht ins Auto zu bringen. Ich habe den Ausbau und die Ausstattung auf meinen monatelangen Touren getestet, Erfahrungen gesammelt und mit der Zeit auch einiges verändert. Davon könnt ihr jetzt profitieren!

Hier ist die Bauanleitung Schritt-für Schritt

Damit stellst du sicher, dass auch jede Vorbereitung erledigt ist, bevor du das Bauteil ins Auto eingepasst hast und du keinen Schritt doppelt machen musst.

1. Ausbau der Rückbank und Einbau der Bodenplatte

Die Rückbank beim Dokker ist an zwei starken Schrauben befestigt und lässt sich schnell ausbauen. Packt die Schrauben für den Besuch im Baumarkt ein, ihr werdet längere benötigen. Die Ladesicherungsösen müssen ebenfalls vor dem Besuch im Baumarkt rausgeschraubt und die Schrauben am besten dorthin mitgenommen werden – ihr benötigt dafür ebenfalls längere.

Die Bodenplatte ist eine 12 mm Multiplex-Platte, die im Baumarkt passend nach den Außenmaßen des Kofferraums zugeschnitten wird (bis zu den Türen messen! beim Dacia Dokker sind es 190mm x 138 mm). Wegen der Größe der im Markt vorrätigen Platten werden zwei Teile benötigt, so transportieren und bearbeiten sie sich auch besser. Weitere Dinge, die im Baumarkt zu beschaffen sind – siehe Einkaufsliste.

Der Einbau kann beginnen. Zunächst müssen die erforderlichen Ein- und Ausschnitte mit einer Stichsäge ausgeschnitten werden. Die Platte soll ja bis zu allen Einstiegen reichen und bündig an den Wänden abschließen.

Der hintere Teil der Bodenplatte bekommt Löcher an den vorgesehenen Stellen der Ladesicherungsösen. Im vorderen Teil wird ein Brett oder Kantholz mit dem Kofferraum bündig an den Befestigungsschrauben der hinteren Sitzreihe angeschraubt. Hinter die Vordersitze kommt ein kleiner Unterbau aus Leisten zur Überbrückung des Hohlraumes.

Die Kanten der Platten werden mit Filzstreifen, Heftpflaster/ Panzertape o.ä. beklebt, damit die Innenraumverkleidung nicht beschädigt wird. Nun werden beide Teile der Bodenplatte eingepasst. Wenn sie passend liegen, werden sie mit den vorgesehenen Schrauben grob fixiert und mit den Metall-Lochplatten verbunden. Der vordere Teil wird nun an den Kanthölzern und der hintere Teil mit den Schrauben und Ösen an der Karosserie endgültig festgeschraubt. Jetzt wird die Bodenplatte mit einer Antirutsch- oder Kofferraumschutz-Matte oder Folie bedeckt, die Ösen können bei Bedarf durchgezogen werden.

2. Sicherheit für den Fahrer

Als unbedingt wichtiges Zubehör, um beim Notbremsen den Fahrer vor losen Wurfgeschossen zu schützen, wird ein Kofferraum-Schutzgitter hinter den Kopfstützen angebracht (siehe Einkaufsliste). Im vorderen Hohlraum unter der Bodenplatte finden, gut griffbereit, Warndreieck, Verbandskasten, Warnwesten, kleines Werkzeug usw. ihren Platz.

3. Zusammenbau der Küchenzeile

Die Größen-Vorgaben für die Einbauten ergeben sich aus der Länge des Kofferraumes und den Türen. In den Dokker passen als Küchenzeile drei Lennart-Schubladenschränkchen. Diese werden mit passenden Metallschrauben und Muttern fest miteinander verbunden. Für den Stecktisch werden am hinteren Regal gleich noch die Regalschienen angebracht (mit Schrauben und Muttern oder Kabelbindern). Die fertige Küchenzeile wird an den unteren Querstreben fest an der Bodenplatte verschraubt (passende Löcher bohren, hintere Schrauben mit Platzhalter, z.B. Rohrstück, Korken, Leiste o.ä.).

Die Schubkästen werden am Ende durch Power-Magnete oder während einer Serpentinenfahrt durch einen Spanngurt vor dem Rausrutschen gesichert. In die kleinen Schubkästen kommt nun die Einlegefolie. Die Winkel für den Tisch passen in den Besteckkasten. Unter den Regalen finden später einige flache Dinge, wie Falttoilette, Schuhablagen oder das Tablett ihren Platz und sind durch die Querstreben auch vor dem Rausrutschen gesichert. Der Kocher wird in seinem Koffer von hinten unter das Regal geschoben, dort passt er genau, kann nicht verrutschen und ist immer sofort griffbereit.


4. Stauraum für die Kleidung, Sitzen und Schlafen

Das größere Regal wird in gleicher Weise hinter dem Beifahrersitz befestigt. Es dient als Kleiderschrank und Tisch und im unteren Teil als Stauraum für alle größeren Ausrüstungsgegenstände (Campingsessel, Dusche, Spannungswandler usw.). Möchtest du eine Zusatzbatterie an Bord haben, dann ist der ideale Platz dafür zwischen dem Beifahrersitz und dem großen Regal. Sie wird ebenfalls fest an der Bodenplatte verankert und der richtige Zeitpunkt für ihren Einbau wäre jetzt. Zwischen den Regalen bleibt am Ende ein Platz für die Kühlbox/Kühlschrank (festschrauben oder mit Spanngurten sichern). Wenn alle Möbel fest verschraubt sind, wird der Teppich ausgerollt.

Die Klappmatratze steht am Tag an der Seitenwand, am Abend dient sie als Sessel. Der Schlafsack und die Decken kommen in den Sitzhocker, der tags als Sitzplatz dient und nachts auf der Küchenzeile seinen Platz findet.

Der Wasserkanister steht hinter dem Fahrersitz, der Hahn ist durch die Seitentür zugängig.

Damit ist der Grundausbau erledigt und die Testfahrt kann starten!

Was alles noch so zur Startausrüstung dazugehört und ihr in euren Regalen haben solltet, steht in der Einkaufsliste.

Hier bekommst du deine Schritt-für-Schritt-Bauanleitung zum Download.

5. Zusätzliche Annehmlichkeiten

Fenstervorhänge nutze ich nur bei Bedarf, doch sie sind an manchen Orten ganz nützlich. Ich habe sie aus einer dünnen Tischdecke genäht und kleine selbstklebende Magnete darauf befestigt. Damit werden sie einfach an der Karosserie vor den Fenstern angehangen.

Für einen kleinen Morgennieselregen baue ich mir schnell ein Dach, indem ich ganz einfach eine Frontscheibenabdeckung / dünne Alu-Iso-Matte mit Powermagneten über den Türen befestige. Die Folie findet gefaltet bequem hinter dem Küchenregal oder auch im vorderen Hohlraum ihren Platz, bei zu viel Sonne schützt sie die Frontscheibe und beim Duschen vor den Blicken der Nachbarn.

6. Kleinere Ergänzungen/ Umbauten

Der Dacia Dokker hat keinen Öffner an der hinteren Tür. Diesen kann man aber mit ein wenig Geschick nachrüsten:

Hier ist die Bauanleitung dafür. Ich habe noch eine lustige Bommel zum zuziehen angebracht.

Über meinem Kopf auf dem Fahrersitz ist noch ausreichend Platz, doch ein Gepäcknetz lässt sich im Dokker wegen der fehlenden Griffe nicht anbringen. Die Idee, nach der ich mich letztendlich orientiert habe, stammt hierher. Ich habe in meiner bewährten Art und Weise leichter gebaut und außer dem Entfernen der Gummiabdeckungen auf den Löchern im Seitenträger auch nichts am Auto verändert oder gebohrt. Als Querstange habe ich zwei dünne Pflanzstäbe von 1,20 m Länge (Tedi, je 1€) verwendet und das 0815-Gepäcknetz an den Befestigungen des vorn eingebauten Regals eingehangen, um die Stäbe geschlungen und die zweite Seite des Netzes ebenfalls wieder vorn befestigt. An den Stangen habe ich das Netz mit Foldback-Klammern (Tedi, 1€) fixiert. So finden meine Decken und Kissen bequem Platz und durch den vorn verbliebenen Spalt kann ich noch bequem die Jacken aus dem vorderen Regal holen.

In der Einkaufsliste findet ihr noch eine Menge nützlicher Dinge, je nachdem, ob ihr mit eurem Minicamper auf große Tour gehen oder die Wochenenden auf Campingplätzen verbringen möchtet.

Hier bekommst du deine Schritt-für-Schritt-Einkaufs-Checkliste zum Download.

Wie die Grundausstattung gebaut wird, ist noch einmal hier zusammengefasst:

Hier bekommst du deine Schritt-für-Schritt-Bauanleitung zum Download.

7. Zusatzbatterie und Solar

Eine Zusatzbatterie ist für den Start nicht erforderlich, da tut es eine Powerbank, die unterwegs geladen werden kann. Für große Unternehmungen würde ich sie jedoch empfehlen.

In den letzten drei Jahren hat sich auf dem Gebiet Solar viel entwickelt, so dass ich meine Technik getrost als veraltet bezeichnen kann. Trotzdem will ich diesen Teil nicht unerwähnt lassen.

Für meine weiten Touren war es mir wichtig, eine Zusatzbatterie für die abendliche Stromversorgung zu haben. Sie ist hinter den Vordersitzen untergebracht, an der Bodenplatte angeschraubt und wird während der Fahrt über den Motor geladen, zusätzlich über Solarpaneele auf dem Dach. So kann der Kühlschrank durchgängig laufen. Angeschlossen ist ein Zigaretten-Anzünder-USB-Mehrfachverteiler und ich habe einen Wandler auf 220 Volt dabei. Damit kann ich abends meine Technik laden oder auch mit einem kleinen 12V-Heizlüfter wärmen.

Die Leitung zur Motorbatterie und die Schaltung habe ich vom Fachmann verkabeln lassen. Die Solarpaneele sind auf eine Magnetfolie geklebt und damit wieder abnehmbar am Dach befestigt, zusätzliche Sicherheit geben Dachgepäck-Spanngurte (siehe gesonderter Beitrag). Die Zusatzbatterie erhöht natürlich den Komfort erheblich. Wenn man wie ich täglich fährt, ist Solar nicht unbedingt erforderlich, bleibt man jedoch ein Wochenende auf einem Platz, wird der Kühlschrank darüber durchgängig betrieben und zusätzlich das Handy geladen.

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