Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – F – Bordeaux, Hafen des Mondes

Der Hafen des Mondes von Bordeaux steht seit 2007 auf der UNESCO-Welterbeliste. Seit der Römerzeit wurde das Stadtbild kontinuierlich geplant und entwickelt und ab dem frühen 18. Jahrhundert ein städtebauliches und architektonisches Ensemble im Stil innovativer klassischer und neoklassizistischer Trends geschaffen. Bordeaux war aufgrund seiner Rolle als Hauptstadt einer weltberühmten Weinproduktionsregion und der Bedeutung seines Hafens seit mehr als zweitausend Jahren Zentrum des Handels und des kulturellen Austauschs. Die kosmopolitische Stadt zählte zu den Schmelztiegeln von Humanismus, Universalität und Kultur. Dies bescherte ihr im Zeitalter der Aufklärung einen beispiellosen Wohlstand, der eine außergewöhnliche urbane und architektonische Umgestaltung hervorbrachte. Bis heute sind die unterschiedlichen Bau- und Entwicklungsstadien der Hafenstadt sichtbar und die Authentizität der historischen Gebäude und Räume bewahrt. Bordeaux hat mit 347 denkmalgeschützten Gebäuden mehr als jede andere französische Stadt außer Paris. Hier geht es zum Einführungsvideo.

Am Morgen liegt der Médoc-Nationalpark im tiefen Nebel und ich fahre etwa eine Stunde durch den Zauberwald bis Bordeaux und begebe mich zum Hafen am Fluss. Bordeaux liegt an einer mondsichelförmigen Biegung der Garonne, daher auch der Name – Hafen des Mondes.

Über der Garonne hebt sich gerade der Nebel, ich laufe auf dem breiten Quai entlang, zu meiner Rechten die repräsentativen großen Gebäude, zu meiner Linken ein Kreuzfahrtschiff, das noch höher ist als diese und in der Ferne die Pont de Pierre.

Die Wege und Plätze auf dem Quai sind großzügig gestaltet, voller Blumen und Erholungszonen, Jogger und Radfahrer begegnen mir auf ihrer Morgenrunde.

Das absolute Highlight des Quai Richelieu ist der Place de la Bourse mit seinem Spiegelsee.

Die Sonne hat inzwischen den Nebel vertrieben. Ich gehe auf der Pont de Pierre über den Fluss, der gerade den Schlamm der Regengüsse der letzten Tage abwärts führt.

Am Ende der Brücke steht ein Triumphbogen inmitten einer Ringbebauung und ich laufe entlang der Häuser zurück und schaue mir die schönen Details an.

An der Porte Cailhau befindet sich eine Station des Jakobswegs.

Hier befand sich der Palast von Eleonore von Aquitanien. Ich besuche die Ausstellung und steige die 89 Stufen hinauf, leider verstellt ein Kran etwas den schönen Ausblick über den Fluss.

In den schmalen Straßen hinter dem Quai fängt das Tagesgeschäft an. Überall werden die Tische vor den Restaurants gedeckt, die ersten Mittagsgäste nehmen Platz und das Stadtleben beginnt. Wie sich das gehört für eine große Hafenstadt, gibt es hier Restaurants mit Speisen und Geschäfte mit Produkten aus aller Welt und es duftet von allen Seiten verführerisch.

Eine letzte um den Springbrunnen vor den Börse, dann gehe ich vorbei an der Galerie Lafayette, am großen Vergnügungspark, an Kirchen und Palästen durch den romantischen Stadtpark zurück zum Auto. (Video)

Resümee

Bordeaux ist eine sehr repräsentative Hafenstadt mit einer sehenswerten Bebauung entlang des Quais. Leider habe ich auf meiner Runde durch das Zentrum keinen speziellen Weinhändler oder Großhandel gesehen, aber ich komme auf meiner nächsten Welterbe-Station in das Anbaugebiet um Saint-Émilion und damit direkt zu den Ursprüngen des Bordeaux-Weines. Auf meiner Runde durch die Stadt habe ich einige bemerkenswerte Bauwerke entdeckt, wie das alte Stadttor mit dem historischen Palast und der Station des Pilgerweges. Interessant war auch der Gang durch die multikulturellen Geschäfts- und Restaurantstraßen.

Die gesamte Tour go-west ist hier beschrieben und hier gibt es den Überblick über die besuchten Welterbe. Hier gehts zu meinem Welterbe-Projekt und hier zum ursprünglichen Umbau des Dacia-Dokker als Minicamper. Dobbys angepasste Einrichtung und Ausstattung hat sich auch im Novemberwetter bewährt. Alle Details dazu findet ihr hier. Meine Übernachtungsplätze habe ich wieder auf park4night gesucht und unter 5Reisende bewertet. Die App Toiletten Scout hat sich größtenteils nicht als hilfreich erwiesen.

Hier geht es zu den Geschichte(n)-Orte in Europa Impressionen, Karten und Vorschläge für eure Tour zum Download

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