Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – F – Nizza, Winterurlaubsort an der Riviera

Der Winterkurort Nizza steht seit 2021 auf der UNESCO-Welterbeliste. Der Ort zog im 18. Jahrhundert eine wachsende Zahl vorwiegend britischer aristokratischer und großbürgerlicher Familien an, die es sich zur Gewohnheit machten, hier den Winter zu verbringen. 1832 wurde in Nizza deshalb ein Stadtplanungsschema erarbeitet, um die Stadt für Besucher attraktiver zu machen. Aus dem „Camin dei Ingles“, einem Pfad entlang der Küste, entstand so die prestigeträchtige Promenade des Anglais. Nizza gelang es so, sein mildes Klima und seine Lage zwischen Meer und Alpen bestmöglich zu vermarkten. Nach der Anbindung der Stadt an das europäische Schienennetz kamen immer mehr Wintergäste aus allen Ländern. Für sie wurden jenseits der historischen Altstadt weitere neue Stadtviertel in verschiedensten Baustilen errichtet. Nizza entwickelte sich so unter den vielfältigen kulturellen Einflüssen der Wintergäste und dank der eigenen Bestrebungen zu einem kosmopolitischen Winterkurort.

Ich habe auf halber Strecke zwischen Arles und Nizza die Nacht verbracht und meine Fahrt zunächst durch die Berge und dann entlang der Côte d’Azur zieht sich hin. Obwohl es nun schon November ist, ist die Parkplatzsuche in Nizza nicht einfach. Ich parke ein Stück entfernt von der Strandpromenade und habe eine Strecke zu laufen vor mir. Die schwarzen Wolken, die langsam aufziehen, verstärken den Zeitdruck zusätzlich. Aber sie verleihen dem Meer auch eine wunderbare türkise Farbe. Nur wenige Menschen sind am Strand, joggen, meditieren oder angeln und die Möwen fliegen kreischend gegen den Wind.

Ich gehe unter Palmen an der Strandpromenade, der Promenade des Anglais, entlang, vorbei an mondänen Hotels und dem Casino. Als es beginnt zu regnen, flüchte ich erst einmal in ein Café.

Je näher ich dem alten Zentrum und dem Yachthafen komme, umso schöner und repräsentativer werden die Hotels. Der Vergnügungspark ist heute nass und menschenleer.

Das Opernhaus spiegelt sich in den Pfützen. Dahinter liegt ein Boulevard mit repräsentativen und aufwändig verzierten Stadtvillen.

Das Stadtviertel Vieux-Nice ist kräftig bunt und sehr romantisch. Ich folge seinen Straßen bis zur Fontaine du Soleil.

Die Fontaine du Soleil ist ein tolles Fotomotiv, sogar bei diesem Wetter.

Daneben beginnt der Jardin Albert 1er. Ich muss feststellen, dass man sich in Nizza wirklich bemüht, es den Gästen angenehm zu machen. Hier gibt es überdachte Bereiche mit bequemen Stühlen, wo die Besucher auch heute trocken sitzen und lesen oder stricken.

Es gäbe noch so viel zu sehen, doch der Regen hat wieder zugenommen und das Wasser beginnt bereits in Sturzbächen von Berg herab zu strömen. Deshalb fotografiere ich nur noch schnell einige Häuser am Wege und nehme recht ungern Abschied von dieser wunderschönen Stadt mit ihrem ganz besonderen Flair.

Resümee

Nizza ist einer der mondänen Badeorte, die wie eine Perlenkette entlang der Côte d’Azur aufgereiht liegen. Das Klima ist auch im Winter mild, die Landschaft ist außergewöhnlich schön. Nizza wurde ganz gezielt als Winterkurort für Gäste aus dem Ausland entwickelt und ähnelt in seiner Anlage den großen europäischen Kurorten. Im Gegenzug trugen die ausländischen Einflüsse zu einem bunten und vielgestaltigen Stadtbild bei. Ich habe Nizza bei widrigen Wetterbedingungen besucht und trotzdem einige wunderbare und durchaus erholsame Stunden am Strand, im Park und im Café verbracht. Die Côte d’Azur und die dahinter aufragenden Alpen sind meine klare Empfehlung für eine Tour nach Südfrankreich.

Kaum habe ich die Stadtgrenze hinter mir gelassen, komme ich in den Herbstfarbenwunderwald und schlängele mich in steilen Serpentinen in die Alpes-Côte d’Azur, wo ich in einem kleinen Bergdorf übernachte.

Am nächsten Tag durchquere ich die Mittelmeeralpen Richtung Grenoble und erlebe eine der landschaftlich schönsten Etappen meiner Reise.


Die gesamte Tour go-west ist hier beschrieben und hier gibt es den Überblick über die besuchten Welterbe. Hier gehts zu meinem Welterbe-Projekt und hier zum ursprünglichen Umbau des Dacia-Dokker als Minicamper. Dobbys angepasste Einrichtung und Ausstattung hat sich auch im Novemberwetter bewährt. Alle Details dazu findet ihr hier. Meine Übernachtungsplätze habe ich wieder auf park4night gesucht und unter 5Reisende bewertet. Die App Toiletten Scout hat sich größtenteils nicht als hilfreich erwiesen.

Hier geht es zu den Geschichte(n)-Orte in Europa Impressionen, Karten und Vorschläge für eure Tour zum Download

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