Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – PL – Historisches Zentrum von Krakau

Das historische Zentrum von Krakau steht als erstes polnisches Welterbe seit 1978 auf der UNESCO-Welterbeliste. Die Kaufmannsstadt aus dem 13. Jahrhundert (gegründet 1257) und ehemalige Hauptstadt Polens, gelegen am Fuße des Königsschlosses Wawel, besitzt Europas größten Marktplatz und eine Vielzahl historischer Häuser, Paläste und Kirchen mit prächtigen Innenausstattungen. Das historische Zentrum von Krakau besteht aus drei städtischen Ensembles: der mittelalterlichen Stadt Krakau, dem Wawelhügel-Komplex und der Stadt Kazimierz (einschließlich des Vororts Stradom) und ist eines der herausragendsten Beispiele des europäischen Städtebaus, das alle Baustile von der frühen Romanik bis zur Moderne umfasst. Krakau, heute eines der größten Verwaltungs- und Handelszentren Mitteleuropas, ist ebenso kulturelles Zentrum von europäischer Bedeutung und die Heimat der Jagiellonen-Universität, einer der ältesten Universitäten von internationalem Ruf. Hier gibt es das Einführungsvideo.

Ich habe, wie ich es in historischen Städten gerne mache, unweit der Altstadt übernachtet. Das ist mit meinem kleinen Auto ja kein Problem. Trotz der Kälte am Morgen bin ich zeitig unterwegs und laufe an der Wawel entlang, wo die Sonne über der Burg aufgegangen ist. Es ist eine wunderbare Stimmung. Mein neuer Taschenwärmer hat heute seinen ersten Einsatz.

Ich freue mich auf einen Stadtbesuch zu meiner Lieblingszeit, wenn die Straßen und Plätze noch leer sind und langsam das Leben in den Häusern erwacht. Und ich werde nicht enttäuscht.

So stehe und drehe ich mich eine Weile auf dem Marktplatz. Die berühmte Marienkirche öffnet für Besucher erst viel später, doch ich habe sie bei unserem letzten Besuch besichtigt. Dahinter befinden sich die St.-Barbara-Kirche und ein wundervoll verziertes altes Kloster. (Video)

Mein Weg ins jüdische Viertel (Link zum Beitrag) führt mich an weiteren imposanten Plätzen, Blumen und blühenden Bäumen, vorbei und ich genieße den Weg.

Als ich zur Wawel-Burg hinaufsteige, sind bereits viele Menschen unterwegs. Zum Glück verlaufen sie sich in dem riesigen Gelände. Von der Mauer öffnet sich der Blick auf den Fluss und über die Stadt.

Der große und schon im Innenhof mit seinen Arkaden imposante Palast ist prächtig ausgestattet und verfügt über beeindruckende Gemälde- und Kunstsammlungen aus vielen Ländern und Epochen.

Ich besuche die offiziellen Regierungsräume, Tickets gibt es dafür ohne Probleme, lediglich die Privatgemächer sind ausgebucht.

Das ist für mich kein Problem, denn ich möchte mir unbedingt den Gesandten- bzw. Gerichtssaal mit den geschnitzten Köpfen an der Kassettendecke anschauen. Das kann ich dann auch ganz alleine und in Muße tun. Hier ist mein kleines Video.

In die Kathedrale drängen mehr Menschen, doch auch im Inneren verteilen sie sich auf die große Fläche und vor die vielen Kapellen. Schon von außen sticht die Sigismundkapelle mit ihrem goldenen Dach hervor.

77 steile Stufen führen hinauf zu der gewaltigen Sigismund-Glocke aus dem Jahr 1520, die für fast 500 Jahre die größte Polens war und von 12 Glöcknern geläutet werden muss.

In der Kathedrale fanden die Krönungen und Eheschließungen der polnischen Könige statt und hier wurden sie auch begraben. Sie ist prunkvoll ausgestattet und hat herrliche Buntglasfenster.

Um die Kathedrala reihen sich 19 Kapellen, die eindrucksvollste ist die Sigismundkapelle, gebaut von einem Florentiner Künstler.

Unterhalb der Kathedrale befinden sich weitere Königsgräber, Familiengruften und herrlich geschmückte Sarkophage. In der Krypta unter dem südlichen Chorumgang befindet sich auch das Grabmal von August dem Starken.

Die Zeit geht voran, die Sonne steht hoch. Langsam wandere ich zum Auto zurück. Krakau hat sich heute von seinen schönsten Seiten gezeigt und verabschiedet sich mit blühenden Bäumen vor der Burg, Blumen am Ufer und Schwänen und einem Raddampfer auf der Weichsel.

Resümee

Wer Krakau noch nicht besucht hat, sollte es unbedingt nachholen. Eine wunderbare Altstadt voller historischer Schätze, Museen, Kultur und Gastfreundschaft. Was es alleine in der Stadt zu sehen und erkunden gibt, reicht für einige Tage. Und die Umgebung lockt mit einer Fahrt auf der Weichsel oder dem Salzbergwerk Wieliczka, das auch mein nächstes Ziel auf der Welterbetour ist.

Die gesamte Tour go-east ist hier beschrieben. Hier gehts zu meinem Welterbe-Projekt. Der Umbau meines Dacia Dokker als Minicamper ist hier detailliert nachzulesen. Dobbys nach und nach angepasste Einrichtung und Ausstattung hat sich auch in diesem kalten und nassen Frühjahr bewährt. Meine Übernachtungsplätze habe ich wieder auf park4night gesucht und unter 5Reisende bewertet.

Hier geht es zu den Geschichte(n)-Orte in Europa Impressionen, Karten und Vorschläge für eure Tour zum Download

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