Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – D – Mathildenhöhe Darmstadt

Am Abend eines ziemlich langen Fahr- und Besichtigungstages unternehme ich einen Ausflug in die Frühe Moderne und schaue mir eine der neuen Welterbestätten in Deutschland an.

Die Darmstädter Künstlerkolonie auf der Mathildenhöhe steht seit 2021 auf der UNESCO-Welterbeliste. Als Zentrum für Architektur, Kunst und Handwerk im Jahr 1897 von Ernst Ludwig, Großherzog von Hessen, gegründet, entstanden hier experimentelle Lebens- und Arbeitswelten für Künstler. Die Kolonie wurde aus Anlass der internationalen Ausstellungen zwischen 1901 und 1914 erweitert. Sie ist ein Zeugnis der Wende vom Jugendstil zur Moderne. Die Architektur, Stadtplanung und Landschaftsgestaltung wurden von der Arts and Crafts-Bewegung und der Wiener Secession beeinflusst. Auf der Mathildenhöhe sind heute 23 Bauwerke zu sehen, darunter der Hochzeitsturm, die Ausstellungshalle, der Platanenhain, die Russische Kapelle St. Maria Magdalena, das Seerosenbecken, die Pergola und der Garten, das Gottfried-Schwab-Denkmal, der Gartenpavillon Schwanentempel, der Ernst-Ludwig-Brunnen sowie die Häuser und Künstlerateliers.

Es ist schon etwas später am Nachmittag, als ich in Darmstadt ankomme, doch die Sonne scheint und ich möchte die Stimmung nutzen und steige auf die Mathildenhöhe. Als ich oben stehe, stelle ich schnell fest, dass ich trotz meiner späten Besuchszeit immer noch zu früh bin – die ganze Siedlung ist ein Sanierungsobjekt, vieles ist noch in der Rekonstruktion und Vorbereitung für den richtigen Start.

Weithin sichtbar ragt der Hochzeitsturm auf der Spitze des Hügels in den Himmel.

Ringsum wird gebaut, ich fotografiere durch die Absperrgitter. Auf einem freien Platz wird Boule gespielt, hier oben scheint ein Studententreffpunkt zu sein und Gesprächsfetzen dementsprechender und angeregter Diskussionen dringen herüber. Skulpturen und sehr interessante Lampen ziehen meinen Blick auf sich.

Auch der Platanenhain ist noch geschlossen.

Das Gold der russischen Kirche glänzt in der Abendsonne. Mit dem Spiegelsee davor und dem Hochzeitsturm im Hintergrund ist sie das optische Highlight.

Die akustische Überraschung ist der Pavillon, in dessen Mitte jeder Ton verstärkt wird.

Mein Weg nach unten führt an den Künstlerhäusern, wo ebenfalls eifrig gebaut wird und schöne Details zu entdecken sind, dem Museum und dem Brunnen mit dem trinkenden Jüngling vorbei. Hier ist mein kleines Video.

Resümee

Die Künstlerkolonie auf der Mathildenhöhe in Darmstadt ist ein durchaus interessantes und vielschichtiges Objekt. Zur Zeit ist noch viel durch Rekonstruktion geschlossen und durch Bauzäune zugebaut. Aber es lohnt sich, nach Beendigung der Arbeiten und Eröffnung der Ausstellungen unbedingt einmal tiefer in die Zeit der neuen Ideen und architektonischen Ansätze am Beginn des 20. Jahrhunderts einzutauchen. Und nicht zuletzt ist die Landschaft, die hier mit Pflanzen und Skulpturen gestaltet wurde, ebenfalls einen Spaziergang auf den Hügel wert.

Die gesamte Tour go-east ist hier beschrieben. Hier gehts zu meinem Welterbe-Projekt. Der Umbau meines Dacia Dokker als Minicamper ist hier detailliert nachzulesen. Dobbys nach und nach angepasste Einrichtung und Ausstattung hat sich auch in diesem kalten und nassen Frühjahr bewährt. Meine Übernachtungsplätze habe ich wieder auf park4night gesucht und unter 5Reisende bewertet.

Hier geht es zu den Geschichte(n)-Orte in Europa Impressionen, Karten und Vorschläge für eure Tour zum Download

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