Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – AT – Schloss und Gärten von Schönbrunn

Die beeindruckende Sommerresidenz der Habsburger steht seit 1996 als zweite Stätte in Österreich auf der UNESCO-Welterbeliste. Ab 1743 wurde die Schloss- und Parkanlage unter Maria Theresia an der Stelle eines zerstörten kleinen Jagdschlosses in ihrer heutigen Form ausgebaut und war bis 1918 die Sommerresidenz der habsburgischen Kaiser. Die weitläufigen Barockgärten mit ihren Gebäuden, darin auch dem weltweit ersten Zoo von 1752, zählen zu den kulturhistorisch und künstlerisch bedeutendsten Anlagen Europas. Schönbrunn ist nicht nur ein Symbol für die Pracht des Hauses Habsburg, sondern in seiner Anlage ein Gesamtkunstwerk der barocken Repräsentationsarchitektur. Zum Einführungsvideo geht es hier.

Ich starte zeitig von meinem idyllischen Schlafplatz in der Wachau und fahre noch eine ganze Weile durch die Weindörfer. Durch die Vororte von Wien komme ich relativ zügig, aber das Parken in der Nähe des Schlosses ist ein großes Problem (* am Ende mehr dazu).

Schon eine ganze Weile vor der Öffnung des Schlosses betrete ich den weitläufigen Park und habe deshalb noch einen unverstellten Blick über die Blumenbeete und Fontänen auf das imposante Bauwerk.

Vor dem Schloss werden gerade die Pferde mit den Fiakern in Position gebracht und ich fühle mich gleich um hundert Jahre zurück versetzt.

Die Ticketpreise in Österreich sind im allgemeinen für deutsche Verhältnisse nicht gerade zimperlich, so auch hier. Es gibt dafür Touren und Museen für die verschiedenen Interessen und Altersgruppen, ich wähle einen der Rundgänge durch das Schloss. Hier darf man nicht fotografieren, was sicher den Besucherströmen geschuldet ist, die hier täglich durchgehen. Ich bekomme ein Zeitfenster und einen Audioguide, der mich lobens- und erwähnenswert sehr kurzweilig und informativ durch die Räume führt. So erfahre ich wirklich interessante und auch amüsante Dinge aus dem Leben von Maria Theresia, Kaiserin Sissi und Ihrem Gemahl, unter anderem über ihren Tagesablauf oder auch ihre Ansichten über Arbeit, Heiratsstrategien und -zwänge, Ehe und Familie.

Auf meine Anfrage hin habe ich von der Kultur- und Betriebsgesellschaft des Schlosses Schönbrunn einige Innenaufnahmen zur Verwendung in diesem Blog zur Verfügung gestellt bekommen – vielen Dank an dieser Stelle dafür! (©Schloss_Schoenbrunn_Kultur_und_Betriebsges.m.b.H., genaue Bezeichnung im Untertitel der einzelnen Fotos)

Der Rundgang führt durch wunderbar gestaltete Salons und Säle und schon der kleine Eindruck dieser Fotos sollte wohl Lust auf einen Besuch machen.

Hier waren der Fantasie der Ausgestaltung und der Materialien keine Grenzen gesetzt, jeder Raum überrascht mit seinem eigenen Stil.

Die Zeit läuft und ich muss mich schweren Herzens vom Schloss verabschieden.

Ein Blick in den Besuchershop erinnert mich an meine Runde entlang der Donau durch die Wein- und Marillenregion Wachau.

Noch ein kleiner Rundgang durch die angrenzenden Anlagen, ein Blick durch den Laubengang und über die spiegelnden Wasserflächen der romantischen Teiche und des Neptunbrunnens.

Ich komme am Eingang zum Zoo vorbei, dessen Besuch leider vertagt werden muss.

Ein letztes Foto zum Schloss hinunter von der Gloriette, die schon von unten einen Blickfang bot, dann heißt es, schnell zum Auto zurück zu laufen. (Video)

Resümee

Die Schlossanlage von Schönbrunn ist zurecht Österreichs Besuchermagnet. Hier kann man ganz nach seinen Interessen in den verschiedenen Museen viele abwechslungsreiche und informative Stunden zubringen, ohne auch nur ansatzweise alles gesehen zu haben. Der Rundgang durch die Gärten und Parks ist ein Genuss für Augen und Seele und man kann noch heute das Konzept der Verschmelzung des Schlosses mit seiner Umgebung erspüren. Ein Besuch in Wien sollte unbedingt mit einem in Schönbrunn gekrönt werden.

* Parken um das Schloss

Bei meinem Eintreffen am frühen Morgen gab es in den dafür vorgesehenen Straßen hinter dem Schlosspark zwar genug freie Parkplätze, doch es sind nach 9 Uhr Kurzzeitparkplätze (2 Stunden) und nur mit einem Parkschein, den man an einem Kiosk oder einer Tankstelle erwerben oder mit einer App kaufen muss, nutzbar. Ich habe im Umfeld trotz Vorbereitung meines Besuchs und Befragung der Anwohner keinen solchen Kiosk gefunden. Die App muss man, so wurde es mir gesagt, wohl zunächst mit einem größeren Betrag aufladen, den man nur in Wien und Umgebung nutzen könne. Die Parkplätze vor dem Schloss sind laut Google Maps ziemlich teuer und auch schlecht bewertet. Die beste Gelegenheit für den Schlossbesuch ist deshalb am Wochenende, da parkt man kostenlos und unbegrenzt, alternativ sollte man einen P+R anfahren und die Öffentlichen nutzen. Ich konnte Dank persönlicher Hilfe einer Anwohnerin mein Auto für knapp drei Stunden abstellen und habe mich dementsprechend beeilt. Schade, denn die Schlossanlage ist einen ausgiebigen Besuch wert und kann ja schließlich nichts für die Wiener Parkplatzregelung. Später besuchte ich den Kurort Baden bei Wien – dort gibt es große Parkplätze und es böte sich an, z.B. von dort mit der Bahn nach Schönbrunn zu fahren und dann genug Zeit für den Besuch haben.

Die gesamte Tour go-south 2.0 ist hier beschrieben. Hier gehts zu meinem Welterbe-Projekt. Der Umbau meines Dacia Dokker als Minicamper ist hier detailliert nachzulesen. Dobbys nach und nach angepasste Einrichtung und Ausstattung hat sich auch in diesem megaheißen Sommer bewährt. Meine Übernachtungsplätze habe ich wieder auf park4night gesucht und unter 5Reisende bewertet.

Hier geht es zu den Geschichte(n)-Orte in Europa Impressionen, Karten und Vorschläge für eure Tour zum Download

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