Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – BA – Alte Brücke der Altstadt von Mostar

Das wohl bekannteste Welterbe von Bosnien und Herzegowina, die historisch und symbolisch bedeutsame Alte Brücke von Mostar, habe ich im Rahmen einer Busrundreise im zeitigen Frühjahr besucht. Trotz des Regens ist mir Mostar mit seinem Flair aus 1001er Nacht als einer der schönsten Orte der Rundreise in Erinnerung geblieben.

Die Stadt Mostar entwickelte sich aus einer Siedlung, die im 15. Jahrhundert an der Kreuzung des Flusses Neretva und einer Landstraße gegründet wurde, zur osmanische Grenzstadt. Zwischen 1556 und 1566 wurde die Alte Brücke (stari most) gebaut. Sie war durch den berühmten Architekten Sinan entworfen worden und stellte eine außergewöhnliche Meisterleistung des Brückenbaues dar. Die Türmer (mostari) in den beiden Brückentürmen, die von 1459 stammen, gaben der Stadt ihren Namen. Mostar ist seit langer Zeit für seine Bauten aus der vorosmanischen, ostosmanischen, mediterranen und westeuropäischen Zeit, seine religiösen Bauwerke (Moscheen, Kirchen und Synagogen), seine Wohnviertel (Mahalas), seine Basare und sein öffentliches Leben auf den Straßen und im Wasser bekannt (ein Video dazu gibt es hier). Die multikulturelle Stadt ist ein Symbol des jahrhundertelangen gemeinsamen Lebens verschiedener kultureller, ethnischer und religiöser Gemeinschaften. Im Konflikt der 1990er-Jahre wurden jedoch der größte Teil des historischen Zentrums zerstört. Die Alte Brücke wurde 2004 wieder aufgebaut, viele der Gebäude in der Altstadt wurden mit Unterstützung der UNESCO restauriert. Seit 2005 stehen die die Alte Brücke und das umgebende Altstadtviertel von Mostar auf der UNESCO-Welterbeliste.

Während der Busrundreise war der Ausflug nach Mostar ein echtes Highlight.

Unser Bus hielt am modernen Glockenturm, der auf den Fundamenten einer frühchristlichen Kirche errichtet worden war.

Dort begann auch unsere Führung durch die Altstadt.

Unser Weg führte uns zunächst durch die engen Gassen mit den vielen orientalischen Läden, es duftete fremdländisch und bunte Tücher und goldene Lämpchen lockten hinein.

Wir legten an der alten Synagoge und dem Hamam einen Stopp ein.

Dann kam das Highlight, die imposante Brücke über die türkise Neretva. Wir betraten das schöne Pflaster der gebogenen Brücke und genossen den Blick über den Fluss und zu den Häusern, die sich steil an die Ufer schmiegen. Diese Brücke ist in jeder Hinsicht und auch von jeder Richtung bewundernswert.

Das Viertel hinter der Brücke wirkte durch seine bunten Häuser und die wunderschönen Ornamente im Pflaster noch orientalischer. Bei der Spezialität der Region, Ćevapčići und einem süßen Tee, konnten die nassen Sachen ein wenig trocknen.

Hier befindet sich auch die Kirche, in der der lange Teppich aufbewahrt wird, der anlässlich eines Kaiserbesuches die gesamte Brücke bedeckte. Sie war leider gerade geschlossen.

Foto aus einer Teppichmanufaktur

Ein letzter Blick vom Wasser aus auf die schöne Brücke, dann hieß es leider schon wieder Abschied nehmen und die Reisegruppe am Bus treffen.

Hier ist mein kleines Video.

Mostar ist ein Ort, den man auf einer Balkan-Rundreise unbedingt gesehen haben sollte. Nach verschiedenen Erdbeben und den Zerstörungen des Bürgerkrieges wieder original aufgebaut, entführt die Stadt mit ihrem Flair in den Orient. Nicht nur die bemerkenswerte Brücke, sondern auch die Altstadt mit ihren schönen bunt gepflasterten Gassen, ihren Läden und Restaurants, die mit den niedrigsten Preisen der umgebenden Länder locken, laden den Besucher ein, gerne etwas mehr Zeit hier zu verbringen.

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