Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – D – Römische Baudenkmäler, Dom und Liebfrauenkirche in Trier

Zwischen Porta Nigra, Mosel und Weinbergen

Trier trägt seit 1986 als herausragendes Zeugnis der römischen Zivilisation den UNESCO-Welterbetitel. Die Stadt war war ab dem 1. Jahrhundert n. Chr. eine römische Kolonie und später ein großer Handelsplatz. Sie wurde Ende des 3. Jahrhunderts zu einer der Hauptstädte des Römischen Reiches, zum “Rom des Nordens” und war Sitz der Präfekten von Gallien, Germanien, Britannien und Hispanien und nach den Reichsreformen des Kaisers Diokletian Sitz des Vizekaisers (Cäsar) des Weströmischen Reiches.

Die Bauten des ersten und zweiten Jahrhunderts – die Moselbrücke, die Barbarathermen, die Porta Nigra und die Igeler Säule im gleichnamigen Nachbarort verdeutlichen den Reichtum der Handelsstadt. Aus der Herrschaft Konstantins stammen die monumentalen Bauwerke – das Kaiserbad, die Aula Palatina und der Dom als Ausdruck der Unermesslichkeit der kaiserlichen Macht.

Die Porta Nigra ist mit ihrem Erhaltungszustand und ihrer architektonischen Anordnung ein einzigartiges Bauwerk, das sich von allen anderen erhaltenen römischen Stadttoren unterscheidet. Im Mittelalter wurde sie als Doppelkirche genutzt. Der monumentale Backsteinbau der Basilika beinhaltet den größten bekannten Innenraum aus der Antike und war die Verkörperung des Sitzes und der Macht des Römischen Reiches. Die Kathedrale ist eines der ältesten Kirchengebäude der westlichen Welt und ein Zeugnis des christlichen Glaubens seit Konstantin. Ihre architektonische Gestaltung vereint Elemente aller Epochen der Klassik, des Mittelalters und der Neuzeit und einige der bedeutendsten Werke der Bildhauerei ihrer jeweiligen Epochen – den romanischen Kirchenraum, die Renaissancekanzel und einige barocke Marmoraltäre. In der Kathedrale befinden sich erzbischöfliche Gräber aus dem gesamten Zeitraum vom 12. bis zum späten 18. Jahrhundert. Die Liebfrauenkirche ist die älteste Kirche im französischen Hochgotikstil außerhalb Frankreichs. Sie wurde in nur 30 Jahren in stilistischer Reinheit fertiggestellt und ist das wahrscheinlich vollkommenste Beispiel für das zentralisierte Baukonzept im gotischen Stil.

Hier gibt es ein Einführungsvideo.

Porta Nigra

Wir fahren auf der Rückfahrt von Luxemburg an der Mosel entlang nach Trier. Der Verkehr in der Stadt ist trotz des Sonntags immens und auf der Suche nach einem Parkplatz komme ich an der Porta Nigra vorbei und erschrecke fast wegen ihrer so nicht erwarteten Größe.

Historisches Stadtzentrum

Wir durchschreiten das gewaltige Tor und kommen ins Stadtzentrum. Auf dem Weg statten wir dem Denkmal für Karl Marx, dem berühmten Sohn der Stadt, einen Besuch ab.

Sehenswert ist der mittelalterliche Marktplatz mit seinen bunten und wundervoll verzierten Häusern, dem schönen Brunnen und der römischen Säule. Hier ist mein kleines Video.

Die historischen Häuser bestechen durch ihre vielen schönen Details an den Fronten und Giebeln.

Amphitheater und Kaiserthermen

Vorbei an den Kirchen gehen wir, um die schöne Sonne zu nutzen, durch den Palastgarten zum Amphitheater, das in keiner römischen Stadt fehlt. Es sind nur noch Überreste zu sehen und stehen einige Gerüste. Ich werde auf meiner Tour nach Italien größere davon sehen, deshalb sparen wir uns den Eintritt*. Neben dem Amphitheater erhebt sich einer der bekannten Weinberge der Gegend.

An den Kaiserthermen wird ebenfalls gebaut. Wir werfen einen Blick von außen.

*Es gibt übrigens eine Reihe interessanter Kombitickets für mehrere Tage, die auch den Museumsbesuch beinhalten und dadurch wesentlich günstiger sind als die Einzelpreise.

Konstantinbasilika

Schon von weitem ist die Basilika zu sehen, der Thronsaal des Kaisers Konstantin. Der wuchtige Bau wird an seiner Stirnseite durch das zierliche Kurfürstliche Palais etwas aufgelockert. Doch im Inneren wird die gewaltige Größe deutlich.

Dom und Liebfrauenkirche

Der Dom und die Liebfrauenkirche sind direkt aneinander gebaut, ein seltener Anblick.

Wir besichtigen zunächst die innen wie außen elegante und reich verzierte gotische Kirche.

Im benachbarten Dom sind Ausgestaltungen und Kunstwerke aus verschiedenen Epochen zu bewundern.

Auf unserem Rückweg zum Auto kommen wir durch einige Straßen und Plätze, gesäumt von gemütlichen Restaurants, in denen das Abendgeschäft bereits beginnt und sind uns einig – die Mosel-Wein-Stadt ist ein absolut besuchenswerter Ort.

Resümee

Das Wahrzeichen von Trier ist die beeindruckende Porta Nigra, doch daneben hat die Stadt weitere sehenswerte Zeugen der Römerzeit und ihrer langen Geschichte. Die aneinandergereihten Kirchen und die Basilika illustrieren diese sehr anschaulich. Aber auch das Trier der neueren Zeit, eingebettet in die Weinberge, durchzogen von der Mosel, mit seinem wunderschönen bunten mittelalterlichen Markt und den Gassen und Plätzen mit den gemütlichen Restaurants ist unbedingt besuchenswert.

Tipp: Die gesamte Benelux-Tour ist hier beschrieben, die besuchten Ziele in diesem Blog. Hier sind die Tour nach Luxemburg und die Anpassungen in der Inneneinrichtung meines Minicampers beschrieben. Mein Welterbeprojekt habe ich hier vorgestellt. Alles über den Ausbau meines Minicampers ist hier nachzulesen, die aktuellen Komplettierungen habe ich hier beschrieben. Die Übernachtungsplatzsuche mit der App park4night habe ich getestet und kann sie empfehlen.

Hier geht es zu den Geschichte(n)-Orte in Europa Impressionen, Karten und Vorschläge für eure Tour zum Download

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