Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – RSM – Historisches Stadtzentrum von San Marino und der Berg Titano

Ich bin nun schon vier Wochen und mehr als 6500 km unterwegs und habe 50 Welterbestätten besucht. Jetzt steht etwas Besonderes auf dem Plan und ich freue mich schon die ganze Fahrt über darauf – heute besuche ich San Marino.

San Marino und der Berg Titano stehen seit 2008 auf der UNESCO-Welterbeliste. Das historische Stadtzentrum umfasst Befestigungstürme, Mauern, Tore und Bastionen, eine neoklassizistische Basilika aus dem 19. Jahrhundert, Klöster aus dem 14. und 16. Jahrhundert, den Palazzo Publico aus dem 19. Jahrhundert sowie das Titano-Theater aus dem 18. Jahrhundert. Der Stadtstaat wurde im 13. Jahrhundert gegründet und San Marino ist damit eine der ältesten Republiken der Welt. Er verkörpert eine wichtige Etappe in der Entwicklung demokratischer Modelle in Europa und weltweit. San Mariono ist seit über 700 Jahren kontinuierlich Hauptstadt der Republik und dank seiner Lage auf dem Gipfel des Monte Titano wurde es nicht von den urbanen Veränderungen beeinflusst, die seit Beginn des Industriezeitalters im Umland stattgefunden haben. Das Zentrum ist bewohnt und hat alle seine institutionellen Funktionen bewahrt. San Marino hat einen weithin anerkannten Kultstatus als Symbol eines freien Stadtstaates, der im Laufe der Jahrhunderte in politischen Debatten, Literatur und Kunst zum Ausdruck kam. Hier ist das Einführungsvideo.

Ich bin von Urbino aus durch die Berge gefahren, die Anfahrt nach San Marino kenne ich bereits von meinem letzten Besuch. Diesmal parke ich auf einem auch für Übernachtungen wunderbar eingerichteten städtischen kostenfreien Parkplatz unterhalb des Monte Titano und investiere die gesparten Parkgebühren in das Cable Car nach oben.

Eine gute Wahl, schon alleine wegen der fantastischen Aussicht aus der Gondel. Das Cable Car ist so steil wie ein Aufzug, ich bekomme trotz der kurzen Strecke richtig Druck auf die Ohren.

Oben pulsiert das Leben trotz des eher miesen Wetters und ich gehe zunächst über den Platz vor dem Regierungspalast und in die Basilika. Die ist so hell und fröhlich wie die ganze Stadt. San Marino macht mir so viel Spaß wie beim letzten Mal.

Die Besucher hier oben sind im Kaufrausch, es gibt ja alles ohne Mehrwertsteuer und in tausendfacher Ausführung. Und in dieser Umgebung sind einkaufen oder ein Restaurantbesuch auch ein Erlebnis.

San Marino liegt ja auf einem italienischen Berg und ist trotzdem ganz anders als die Bergorte, die ich ja nun schon mehrfach besucht habe. Alles ist aus großen Steinquadern gebaut, man kommt sich vor wie in einem Modell einer Mittelalter-Festung.

Der ganze Ort ist blankgeputz und fröhlicher Stimmung. Ich durchschreite das Burgtor und gehe zum Ausblick auf den Monte Titano. Die ganze Stadt ist ein Freilichtmuseum.

Ich klettere auf der Burg Mauer entlang, es fehlen nicht mal die Zitronen, ich komme mir vor wie in der Kulisse eines Spiels.

Die kleine Burg oben auf dem Berg sieht aus, als käme sie aus einem Walt Disney Film und vielleicht ist das der beste Vergleich für diese wundervolle Stadt. (Video)

Und als ich mein Filmchen auf dem Platz vor dem Regierungspalast drehen will, erlebe ich geschichtliche Kontinuität des Welterbes live – ein rot-grün gekleideter Polizist empfängt eine Limousine mit Staatswappen, der livrierte Chauffeur öffnet die Türen.

Selbst die Fahrzeug-Nummernschilder tragen hier Wappen.

Resümee

San Marino ist in jedem Fall ein Must See. Egal, wie das Wetter ist, ganz gleich, ob man sich der Historie widmen, einfach nur im Restaurant sitzen und die Aussicht genießen, auf den Burgmauern auf die Spitze des Monte Titano klettern oder einfach nur shoppen gehen möchte. Und warum soll man sich nicht mal einen genzen Tag verzaubern lassen und durch eine Märchenkulisse spazieren? (Video)

Ich für meinen Teil habe mir ein Souvenir der besonderen Art mitgebracht.

Tipp:

Mein Welterbeprojekt habe ich hier vorgestellt und die gesamte Tour in den Süden ist hier beschrieben. Alles über den Ausbau meines Minicampers ist hier nachzulesen, die Komplettierungen mit Solar und Bordbatterie habe ich hier dokumentiert. Während ich wochenlang unterwegs war, habe ich einige Veränderungen geplant – die aktuelle Einrichtung ist hier zu sehen und weitere nützliche Ausstattungen stehen hier.

Die Übernachtungsplatzsuche mit der App park4night habe ich getestet, besitze wegen der Schweiz die Offline-Version und kann sie empfehlen. Jeden besuchten Platz habe ich auch bewertet (5Reisende). Nützlich ist es auf jeden Fall, unterwegs auch eine App für öffentliche Toiletten zu haben (z.B. für weltweite Suche Toiletten Scout).

Hier geht es zu den Geschichte(n)-Orte in Europa Impressionen, Karten und Vorschläge für eure Tour zum Download

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