Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – I – Assisi, die Basilika San Francesco und andere franziskanische Stätten

Von Monte Sant’Angelo, dem Machtort der Langobarden, fahre ich über 400 km nach Norden zur Geburtsstadt des Heiligen Franziskus, nach Assisi. Geschichten über den Heiligen Franziskus bin ich am Anfang meiner Italien-Rundreise auf dem heiligen Berg von Orta bereits begegnet.


Assisi, eine mittelalterliche Stadt, die auf einem Hügel erbaut wurde, ist der Geburtsort des Heiligen Franziskus (1182-1226), der eng mit der Arbeit des Franziskanerordens verbunden ist. Die Stadt steht wegen ihrer Meisterwerke der mittelalterlichen Kunst, wie der Basilika San Francesco mit Gemälden von Cimabue, Pietro Lorenzetti, Simone Martini und Giotto, seit 2000 auf der UNESCO-Welterbeliste. Assisi ist ein wichtiger Bezugspunkt für die Entwicklung der italienischen und europäischen Kunst und Architektur. Die umbrische Bergstadt hat ihre historische Struktur seit der Antike bewahrt und wird an einem Ende von der Basilika San Francesco und am anderen von der Basilika Santa Chiara flankiert. Auf dem Gipfel der Stadt befindet sich die Renaissancefestung Rocca Maggiore. Zum Welterbe gehören jenseits der Stadtmauern die Einsiedelei Carceri im Tal, ursprünglich eine Reihe von Höhlen, in denen der Heilige Franziskus und seine Gefährten lebten, und die Heiligtümer San Damian und Rivotorto sowie die Basilika Santa Maria degli Angeli in der Ebene. Hier gibt es das Einführungsvideo.

Ich habe auf halber Strecke übernachtet und fahre im Morgensonnenschein durch die Landschaft. Auf jedem Berg steht ein kleiner Ort mit einer Kirche oder Burg auf der Spitze. Später werde ich mit traumhaften Blicken auf die schneebedeckte Gipfel in der Ferne belohnt.  Während oben auf dem Berg der Frühling noch nicht Einzug gehalten hat, blüht es im Tal in voller Pracht. Endlich liegt Assisi auf dem nächsten Hügel vor mir.

Ich parke unten am Ortsrand und steige steil den Berg hoch, eine willkommene Abwechslung nach der langen Autofahrt. Im Geburtsort der Franziskaner gibt es natürlich einige Kirchen, auch eine Nonne und eine Gruppe Mönche begegnen mir. Ansonsten ist Assisi der typische italienische Ort, Stadtmauer mit Toren, schmale Gassen, meist bergauf, Natursteinwände, viel Historisches, reges Treiben auf den Straßen, Blick über die Olivenhaine.

Ganz am Ende der Straße ist dann die Kathedrale in Sicht.

Dann steht sie vor mir, von außen recht unscheinbar, doch wunderschön in die Landschaft integriert.

In der Basilika befinden sich viele berühmte Kunstwerke, die sich mit dem Leben des Heiligen Franziskus beschäftigen und auch seine Grabstätte. Mit ihrem Bau wurde zwei Jahre nach Franziskus Tod, im Jahr seiner Heiligsprechung, begonnen. Ich trete ein und bin überwältigt. Die Basilika hat eine Ober- und Unterkirche und ist dadaurch innen viel größer, als sie von außen wirkt. Jeder Quadratzentimeter ist wunderschön bemalt, jede Wand oder Decke erzählt eine neue Geschichte. Interessant finde ich, dass alle Bilder einen Rahmen darum gemalt haben.

Es finden Gottesdienste statt und ich mache schnell von den Eingangstüren aus ein paar Schnappschüsse, um nicht zu stören.

Ein Nonnenkloster schließt sich an die Rückseite an, ich kann in den Kreuzgang schauen. Draußen macht eine Gruppe junger Mönche Fotos vor dem Eingang der Basilika.

Ich gehe durch den Ort zurück, schaue von der Stadtmauer ins Land und auf die Silhouette der Kichen am Berg. Dann fahre ich zwischen den Olivenhainen und Weinbergen einen typischen Google-Maps-Abkürzungsweg ins Tal und da gelingen mir dann die Bilder vom Ort und von der Kathedrale, die ich mir gewünscht hatte.

Die Basilika Santa Maria degli Angeli hat auch noch geöffnet, nur das Assisi-Museum ist schon geschlossen. In der Basilika befinden sich die Kapelle des Heiligen Franziskus und sein Sterbeort. Auch hier ist gerade Gottesdienst, ich fange deshalb nur einen kleinen Eindruck ein.

Resümee

Assisi ist unbedingt einen Besuch wert. Die kleine mittelalterliche Stadt liegt eingebettet in die typisch italienische Wein- und Oliven- Hügellandschaft. Es lohnt sich, sie von einem zum anderen Ende zu durchstreifen und das historische und heutig-italienische Flair einzufangen. Die Basilika San Francesco krönt einen Besuch. Sie ist die schönste, die ich je gesehen habe. Die Rundbögen, die kräftigen Farben der Bilder, die gesamte Stimmung, das alles lässt jeden Besucher innehalten und staunen. (Video)

Am Abend nehme ich noch einen Teil der Strecke nach Urbino unter die Räder, eine Renaissancestadt, die sich als Überraschung für mich erweisen wird.

Tipp:

Mein Welterbeprojekt habe ich hier vorgestellt und die gesamte Tour in den Süden ist hier beschrieben. Alles über den Ausbau meines Minicampers ist hier nachzulesen, die Komplettierungen mit Solar und Bordbatterie habe ich hier dokumentiert. Während ich wochenlang unterwegs war, habe ich einige Veränderungen geplant – die aktuelle Einrichtung ist hier zu sehen und weitere nützliche Ausstattungen stehen hier.

Die Übernachtungsplatzsuche mit der App park4night habe ich getestet, besitze wegen der Schweiz die Offline-Version und kann sie empfehlen. Jeden besuchten Platz habe ich auch bewertet (5Reisende). Nützlich ist es auf jeden Fall, unterwegs auch eine App für öffentliche Toiletten zu haben (z.B. für weltweite Suche Toiletten Scout).

Hier geht es zu den Geschichte(n)-Orte in Europa Impressionen, Karten und Vorschläge für eure Tour zum Download

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