Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – I – Kathedrale, Torre Civica und Piazza Grande von Modena

Willkommen in der Ferrari-Stadt, doch Modena hat auch berühmte historische Sehenswürdigkeiten zu bieten.

Schon von meinem Parkplatz am Parco Enzo Ferrari aus sehe ich den hohen Glockenturm. Das Wetter hat sich nicht gebessert, die lila blühenden Bäume leuchten förmlich vor dem grauen Himmel.

Auf meinem Weg ins historische Zentrum erkenne ich einige Dinge, die ich auf meiner Italien-Runde gesehen und gelernt habe, u.a. zwei frühchristliche Kirchenbauten und natürlich einige Arkaden.

Die prächtige Kathedrale von Modena stammt aus dem 12. Jahrhundert und ist als Werk der beiden großen Künstler Lanfranco und Wiligelmus ein herausragendes Beispiel frühromanischer Kunst. Das Wahrzeichen der Stadt ist der 88 m hohe gotische Bürger-Turm, der sogenannte Ghirlandina. Zu dem seit 1997 auf der UNESCO-Liste stehenden Welterbe gehört auch die anliegende Piazza Grande mit dem Rathaus . Der Bau der Kathedrale wurde 1099 begonnen und ersetzte eine frühchristliche Basilika, die die sterblichen Überreste des Heiligen Geminiano, des Schutzpatrons von Modena (4. Jahrhundert), beherbergte. Für den Bau wurden, wie es damals üblich war, antike Steine wiederverwendet. Die Basilika war eines der ersten und wichtigsten Gebäude, in dem die Zusammenarbeit zwischen dem Architekten (Lanfranco) und dem Bildhauer (Wiligelmo) durch eindeutige Inschriften im Gebäude dokumentiert wurde. Wiligelmos reiche Skulpturen befinden sich sowohl an den Außenwänden, als auch an den Innenkapitellen. Der Anfang des 12. Jahrhunderts begonnene Glockenturm ist von ähnlichem Stil und Material. Ursprünglich fünfstöckig, wurde er 1319 mit einem achteckigen Abschnitt und zusätzlicher Dekoration fertiggestellt. Die Piazza Grande entlang der historischen Via Emilia im mittelalterlichen Stadtzentrum wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts gegründet. Hier gibt es das Einführungsvideo.

Das schlechte Wetter hat seinen Vorteil, es sind wenige Menschen auf dem großen Platz vor der Kathedrale.

Die Kathedrale ist von innen noch schöner als von außen, stilvoll, wunderbar geschmückt. Am meisten beeindruckt mich die marmorne Brüstung mit der Abendmahlsdarstellung. Ich gehe auf die Empore und in die Krypta. (Video)

Auf dem Piazza Grande ist leider heute kein Markt, dazu ist es auch zu kalt und regnerisch.

Ich gehe noch auf den umliegenden Straßen eine Runde durch das auch bei dem grauen Wetter bunte und hübsche Stadtzentrum mit den vielen schönen historischen Gebäuden. Dann rette ich mich vor dem Regen in ein Café.


Resümee

Modenas Zentrum ist bunt, quirlig und liebenswert, die Kathedrale überwältigend schön und der Ghirlandina weithin sichtbar und beeindruckend. Bei besserem Wetter gibt es noch viel mehr zu sehen, voran den Delikatessen-Markt, historische Bauten, das Ferrari-Museum und einige schöne Parks. Ich denke, an Modena sollte man auf einer Italien-Rundreise nicht vorbeifahren.

Auf meiner Weiterfahrt werde ich einen Zeitsprung von etwa vier Jahrhunderten machen, wenn ich die Renaissancestädte Ferrara, Mantua und Sabbioneta (Link) besuche.

Tipp:

Mein Welterbeprojekt habe ich hier vorgestellt und die gesamte Tour in den Süden ist hier beschrieben. Alles über den Ausbau meines Minicampers ist hier nachzulesen, die Komplettierungen mit Solar und Bordbatterie habe ich hier dokumentiert. Während ich wochenlang unterwegs war, habe ich einige Veränderungen geplant – die aktuelle Einrichtung ist hier zu sehen und weitere nützliche Ausstattungen stehen hier.

Die Übernachtungsplatzsuche mit der App park4night habe ich getestet, besitze wegen der Schweiz die Offline-Version und kann sie empfehlen. Jeden besuchten Platz habe ich auch bewertet (5Reisende). Nützlich ist es auf jeden Fall, unterwegs auch eine App für öffentliche Toiletten zu haben (z.B. für weltweite Suche Toiletten Scout).

Hier geht es zu den Geschichte(n)-Orte in Europa Impressionen, Karten und Vorschläge für eure Tour zum Download

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