Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – L – Altstadtviertel und Festungsanlagen von Luxemburg

Herbstfarbenzauber auf dem schönsten Balkon Europas

Die Stadt Luxemburg mit ihren Befestigungsanlagen steht seit 1994 als herausragendes Beispiel für eine befestigte europäische Stadt mit einer außergewöhnlichen Vielfalt an militärischen Zeugnissen, die einen langen Zeitraum der westlichen Geschichte illustriert, auf der UNESCO-Welterbeliste. Kurz nach der Mitte des 10. Jahrhunderts wurde zunächst auf einem fast unzugänglichen Felsen am Zusammenfluss der Flüsse Alzette und Pétrusse eine kleine Festung errichtet und im 12. Jahrhundert die in der Nähe der Burg entstandene Siedlung durch eine steinerne Befestigungsmauer geschützt, die im 14. und 15. Jahrhundert erweitert wurde. Aufgrund ihrer außergewöhnlichen strategischen Lage entwickelte sich die Stadt Luxemburg zu einer der größten Festungen des modernen Europa, die ständig verstärkt wurde und nach und nach in die Hände verschiedener europäischer Großmächte fiel. Nach dem Londoner Vertrag von 1867 wurde der Großteil der Befestigungen des “Gibraltar des Nordens” abgerissen. Trotzdem sind viele Überreste all dieser Epochen erhalten geblieben, von denen einige Tore, Festungen, Bastionen, Redouten und Kasematten auch heute noch zu sehen sind. In der Oberstadt mit ihrer urspünglich erhaltenen Straßenanordnung stehen wichtige Zeugnisse der Entwicklung der Stadt seit dem 10. Jahrhundert, wie öffentliche Gebäude, Herrenhäuser der Adelsfamilien und Kirchen. Innerhalb und am Fuße der Stadtmauer entstanden Wohn- und Gewerbequartiere. Die alten Viertel tragen bis heute die Spuren ihrer ehemaligen Bewohner und deren Aktivitäten. Im Ortsteil Grund befindet sich das alte Kloster Neumünster. Hier gibt es das Einführungsvideo.

Festungsanlagen

Wir sind von Spa aus am Abend in Luxemburg angekommen und haben im Stadtteil Grund direkt neben der alten Burgmauer übernachtet (park4night). Am Morgen steht der Mond über der Burg, der Blick macht die klirrende Kälte allemal wett.

Vorbei an den alten Befestigungsanlagen und über den Fluss Alzette, über dem der Morgennebel steht, steigen wir auf den Berg. Die Sonne zaubert mit dem Herbstlaub die tollsten Farben.

Wir gehen oben auf der Burgmauer entlang und genießen die Blicke ins Tal. Überall sind interessante Informationstafeln, die über die Geschichte und Entwicklung der Befestigungsanlagen berichten.

Im Tal sieht man das Kloster in Grund und auf den Hängen am Fluss sind Gärten und wächst Wein.

Ein Abschnitt der Burgmauer, der der schönste Balkon Europas genannt wird, macht heute seinem Namen wirklich alle Ehre. Hier ist mein kleines Video mit einem Hit aus meiner Jugendzeit.

Altstadtviertel

Im Stadtzentrum sind noch wenige Menschen unterwegs und wir haben Muße, durch die schmalen Gassen und über die Plätze zu schlendern, die kleinen Läden, die hübschen Restaurants und Cafés, die alten Häuser und die Paläste mit ihren Verzierungen und Spiegelungen zu bewundern.

In einem Café locken Baisers mit Mandeln. Wir kommen vorbei an bunten verspielten Jugendstilbauten und viele der Hausecken sind mit Reliefs verziert.

Natürlich fahren wir mit den kostenlosen Straßenbahnen einmal quer durchs Zentrum und besuchen den Stadtpark mit dem imposanten Seniorenstift.

Ein Highlight ist der gläserne Aufzug in den Stadtteil Grund. Hier ist ein kleines Video von unserer Abfahrt.

Vor dem Großherzoglichen Palast ist gerade Wachwechsel. Wir kommen am Parlamentsgebäude vorbei und besuchen zum Abschluss die wunderbar ausgestattete Kirche St. Michael.

Die Straßen und Restaurants füllen sich langsam, auf den Festungsmauern stehen viele staunende Besucher. Im Sonnenschein gehen wir zurück zu unserem Parkplatz und genießen ein letztes Mal die Ausblicke ins Tal und die sich im Fluss spiegelnde Stadt.

Resümee

Ein Besuch von Luxemburg steht auf der Must-See-Liste ganz oben. Die wundervolle und verspielte Altstadt verströmt historisches Flair. Interessant ist es, den Festungsanlagen um die Stadt zu folgen und an jeder Ecke Neues zu entdecken. Der Blick von den Mauern ins Tal in jeder Richtung eine Augenweide.

Tipp: Die gesamte Benelux-Tour ist hier beschrieben, die besuchten Ziele in diesem Blog. Hier sind die Tour nach Luxemburg und die Anpassungen in der Inneneinrichtung meines Minicampers beschrieben. Mein Welterbeprojekt habe ich hier vorgestellt. Alles über den Ausbau meines Minicampers ist hier nachzulesen, die aktuellen Komplettierungen habe ich hier beschrieben. Die Übernachtungsplatzsuche mit der App park4night habe ich getestet und kann sie empfehlen.

Hier geht es zu den Geschichte(n)-Orte in Europa Impressionen, Karten und Vorschläge für eure Tour zum Download

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