Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – I – Die Stadt Verona

Verona fehlt auf keine Toskana-Rundreise und natürlich auch nicht im Reigen der Welterbestädte.

Ich habe auf meiner Italienreise antike Römische Stätten besucht, Renaissance-Städte durchstreift, barocke Pracht und Herrlichkeit bewundert, das historische Zentrum von Rom mit seinen Zeugen vieler Jahrhunderte und Epochen gesehen – und Ähnliches erwartet mich jetzt in Verona, nur kompakter, kleiner und auf oberitalienisch. Mit diesen Gedanken nähere ich mich der Stadt und bereite mich auf einen ausgedehnten Nachmittagsspaziergang vor. Ich fahre durch den Speck – und Weingürtel des Gardasees. Der Wein ist bereits grün, ich bin ja auch einige Wochen unterwegs und fast so lange ist es her seit meinem ersten Kontakt mit den Weinbergen am Genfer See.

Die Stadt Verona steht seit 2000 auf der UNESCO-Welterbeliste, weil sie in ihrer urbanen Struktur und Architektur ein hervorragendes Beispiel für eine Stadt ist, die sich über 2.000 Jahre kontinuierlich entwickelt und künstlerische Elemente von höchster Qualität aus jeder Periode integriert hat. Das historische Verona wurde im 1. Jahrhundert v. Chr. als von Rom abhängige Stadt gegründet. Im 5. Jahrhundert wurde Verona von den Ostgoten Theoderich I. besetzt, später von den Langobarden und 774 von Karl dem Großen. Im frühen 12. Jahrhundert wurde es eine unabhängige Gemeinde. Besonders florierte es unter der Herrschaft der Familie Scaliger im 13. und 14. Jahrhundert und als Teil der Republik Venedig vom 15. bis 18. Jahrhundert. Ab 1797 wurde es Teil des österreichischen Kaiserreichs und trat 1866 dem Königreich Italien bei. Verona hat deshalb eine bemerkenswerte Anzahl von Denkmälern aus der Antike, dem Mittelalter und der Renaissance bewahrt und ist ein hervorragendes Beispiel für eine militärische Festung. Das Herz von Verona ist das Ensemble aus der Piazza delle Erbe (mit seinem malerischen Obst- und Gemüsemarkt) und der Piazza dei Signori mit historischen Gebäuden wie dem Palazzo del Comune, dem Palazzo del Governo, der Loggia del Consiglio, der Arche Scaligere und Domus Nova. Die Piazza Bra hat eine Reihe von Gebäuden aus verschiedenen Epochen. Hier ist das Einführungsvideo.

Ich parke etwas oberhalb der Stadt und sehe auf meinem Weg ins Zentrum sehr gut, wie der Fluss die Insel umspannt. Ich laufe über die Ponte Garibaldi und genieße den schönen Blick auf die Innenstadt.

Im Zentrum ist alles touristenfreundlich ausgeschildert, die Straßen sind bunt und vielgestaltig. Verona ist schon keine arme Stadt, die Häuser sind schön renoviert und die Geschäfte eher nobler.

Ich lasse mich zunächst einfach durch die Gassen treiben und fange ein paar Augenblicke ein.

Am deutlichsten wird das Konglomerat aus den unterschiedlichen Baustilen auf den großen Plätzen. Bemalungen, Verzierungen, Statuen, ein schönes Detail neben dem anderen. Auch hier nur einige Schnappschüsse von meiner Runde.

Verona ist so ein buntes Durcheinander von unterschiedlichen Baustilen, Schmuckelementen, Farben und Materialien, dass es schon wieder einmalig schön ist. (Video)

An Julias Haus steht eine Schlange die ganze Straße entlang, deshalb suche ich jetzt erst einmal die anderen Orte auf, die ich noch sehen möchte und drehe meine Runde um das Amphitheater. Natürlich kommt jetzt die unvermeidlich Regenhusche, aber ich bin ja mit Regenjacke darauf vorbereitet. (Video)

Romeos Haus darf nicht fehlen und dann stelle ich mich natürlich auch bei Julia an.

Ein letzter Blick über den Fluss, nach vielen Tausend Schritten durch diese wunderbare, historische und doch so lebendige Stadt laufe ich den Berg hoch zum Auto zurück. (Video)

Resümee

Verona war selbst heute, im zeitigen Frühjar und bei dem ungünstigen Wetter, voller Besucher. Und alle waren trotzdem begeistert – Verona ist immer eine Reise wert. Seine zusammengewürfelte und dadaurch zeitlose Schönheit, gepaart mit der italienischen Leichtigkeit, erzeugt diese ganz besondere Stimmung. Die Stadt ist bunt, lebendig, hübsch präsentiert und trotz des Andrangs ihren Besuchern gegenüber freundlich und aufgeschlossen. Verona zeigt stolz in jeder Gasse, was es hat. Ganz egal, durch welchen Winkel man streift, man findet immer ein schönes Haus, ein Türmchen, eine Kirche, einen Palast oder auch nur ein reizvolles Detail. 

Auf unserer Toskana-Kurzreise haben wir Verona bei Sonne erlebt, hier sind die Eindrücke.

Tipp:

Mein Welterbeprojekt habe ich hier vorgestellt und die gesamte Tour in den Süden ist hier beschrieben. Alles über den Ausbau meines Minicampers ist hier nachzulesen, die Komplettierungen mit Solar und Bordbatterie habe ich hier dokumentiert. Während ich wochenlang unterwegs war, habe ich einige Veränderungen geplant – die aktuelle Einrichtung ist hier zu sehen und weitere nützliche Ausstattungen stehen hier.

Die Übernachtungsplatzsuche mit der App park4night habe ich getestet, besitze wegen der Schweiz die Offline-Version und kann sie empfehlen. Jeden besuchten Platz habe ich auch bewertet (5Reisende). Nützlich ist es auf jeden Fall, unterwegs auch eine App für öffentliche Toiletten zu haben (z.B. für weltweite Suche Toiletten Scout).

Hier geht es zu den Geschichte(n)-Orte in Europa Impressionen, Karten und Vorschläge für eure Tour zum Download

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